LEIXEN-898S
Messungen und TX-Audio-Modifikation
16.01.2019
Von dem günstigen 2m/70cm FM-Mobilgerät
von LEIXEN mit der Modellbezeichnung 898S gibt es verschiedenen Versionen im
klassisch, spartanischen Betriebsfunkgerätedesign. Dieses hier ist die 10W Ausführung
von 2016. Es gibt auch eine 25W Version. Weitere Bedienelemente sind die DTMF-Tastatur
auf dem Handmikrofon, sowie eine UP- & DOWN-Taste
und natürlich eine PTT-Taste, die von einer internen Spiralfeder unterstützt
wird. Originaler Frequenzgang vor TX-Audio-Modifikation Gemessen mit R&S CMD 55
Funkmessplatz und HP 3588A Netzwerkanalyser |
Es hat wie alle chinesischen Funkgeräte eine
schwachbrüstige Modulation und schafft mit Mühe den Hubmesser auf 1,8 kHz zu
bewegen. Außerdem klingt die Modulation recht dumpf, da die hohen Frequenzen schon
ab 3,2 kHz beschnitten werden. Auch im unteren Bereich wird unterhalb von 600
Hz stark gedämpft, welches aber nicht so kritisch ist. Ebenfalls zu vermissen
ist eine sendeseitige Pre-Emphase, die bei guten FM-Geräten üblich ist. Nach erfolgreicher TX-Audio-Modifikation liegt der maximale Hub bei knapp
über 5 kHz und die Sprachverständlichkeit ist durch die deutlich hellere
Modulation nun sehr ausgewogen in der Klangqualität. Man sieht deutlich den Notch-Bereich
für die CTCSS-Frequenzen und den oberen, steilen
Abfall, der durch die digitale Verarbeitung des Audiosignals im CTCSS-Chip RD1815A verursacht wird. Als SDR-Chip kommt unser allseits bekannter RDA1846S zu
Einsatz. Das Mobilgerät stellt quasi ein „aufgemotztes UV-5R“ dar. Natürlich darf
auch der FM-Radio-Chip RDA5802 nicht fehlen, somit
kann man auch mit diesem Gerät UKW-Rundfunk empfangen. Die manuellen Einstellmöglichkeiten über die Gerätefront
sind sehr eingeschränkt. Viele Funktionen sind nur über die Software
erreichbar. Daher ist es unabdingbar, das Gerät über den Computer zu
programmieren. |
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Nach Entfernen der
Gehäuseschrauben nimmt man, nach Trennen der Flachbandkabelverbindung, das Bedienteil nach vorn ab um den
Gehäusedeckel zu öffnen. Man hat dann die Sicht auf eine „fast leere“
Platine, dem internen Kühlkörper der Sendeendstufe und der CR2032
Backupbatterie. Auch die 5 „SMD-Angstwiderstände“
in der Plus-Leitung sind typisch für die chinesischen Geräte. Auffällig ist
auch die fette Verpol-Schutzdiode, an die das Stromversorgungskabel direkt
angelötet ist. Einfacher und preiswerter geht es kaum. Nach Ablöten der beiden Lautsprecherleitungen (links von
der Batterie) kann man den Deckel samt Lautsprecher beiseite legen. |
Innenansicht mit abgehobenen
Gehäusedeckel und entfernten PA-Kühlkörper |
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Interner PA-Kühlkörper |
Unterseite mit Wärmepad |
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Demontage der Platine: Um an die restlichen Bauelemente zu
kommen bedarf es ein wenig Löt- und Schraubarbeit. Zuerst entfernt man das
Stromversorgungskabel und den zusätzlichen, internen PA-Kühlkörper. Danach
kommen die restlichen Schrauben dran. Nach Ablöten des Innenpins der
UHF-Buchse kann man die Platine vorsichtig auf dem Druckgussgehäuse herausheben.
Das Druckgussgehäuse parzelliert
durch Verbindungsstege die einzelnen Baugruppen des Gerätes. |
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Auffällig auf der Unterseite der Platine
ist die aufgeräumte Verteilung der Bauelemente in klar gegliederten Funktionsbaugruppen,
jeweils in eigenen Schirmblöcken, da Platz kein Problem darstellt |
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Messwerte des LEIXEN-898S |
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Messung
am Funkmessplatz R&S CMD 55 mit 13,5V DC Netzteil |
VHF : Gemessen auf 145 MHz |
UHF : Gemessen auf 435 MHz |
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Senderleistung
Stellung LOW |
0,15 W |
1,16 W |
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Senderleistung
Stellung MEDIUM |
5,25 W |
6,58 W |
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Senderleistung
Stellung HIGH |
11,0 W |
10,9 W |
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Empfängerempfindlichkeit
bei 20 dB/ SINAD |
0,177µV |
0,174 µV |
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RX-Klirrfaktor
bei 1mV HF |
0,83 % |
0,89 % |
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Squelch
öffnet bei Stufe 1 |
0,199 µV |
0,152 µV |
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Squelch
öffnet bei Stufe 9 |
1,120 µV |
0,708 µV |
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S-Meter S1 |
0,199 µV |
0,141 µV |
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S-Meter S2 |
0,251 µV |
0,177 µV |
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S-Meter S3 |
0,356 µV |
0,223 µV |
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S-Meter S4 |
0,397 µV |
0,281 µV |
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S-Meter S5 |
0,500 µV |
0,354 µV |
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S-Meter S6 |
0,630 µV |
0,446 µV |
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S-Meter S7 |
0,793 µV |
0,561 µV |
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S-Meter S8 |
0,998 µV |
0,706 µV |
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S-Meter S9 |
1,26 µV |
0,889 µV |
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S-Meter S9 + 10 dB |
1,58 µV |
1,12 µV |
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Das
S-Meter ist relativ linear, aber leider auch nur mit mäßiger Dynamik. Das Beste zum Schluss : Oberwellenspektrum bei höchster Sendeleistung
auf 2m und 70cm, gemessen mit Funkmessplatz R&S CMD 55 und Spektrumanalysator
Anritsu MS 2661A |
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Senderspektrum 2m : 145 MHz mit
11,0 W |
Senderspektrum 70cm : 435 MHz mit
10,9 W |
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Es ist schon bemerkenswert, dass ein solches Gerät mit
diesem Oberwellenspektrum die Fertigungsstrasse verlässt. Aber vielleicht
kann man ja für solch kleines Geld nicht mehr verlangen. Das Spektrum bei
kleinerer Senderleistung wird ein wenig besser, aber auch nicht unbedingt akzeptabel.
Vermutlich wird eine Treiberstufe übersteuert und die Endstufe muss ja breitbandig sein, damit sie für 2m und 70cm funktioniert…
Das Ergebnis sieht man ja hier. Beachtenswert sind auch die Signale ( +/-
36,25 MHz und +/- 72,5 MHz ) im Nahbereich um die 145 MHz Sendefrequenz. Auch
das optisch annehmbare Tiefpassfilter kann der Lage nicht Herr werden, oder
es ist mangelhaft dimensioniert. Es wäre also auf jeden Fall ratsam, ein
passendes Tiefpassfilter oder besser noch Bandpassfilter in den Antennenweg
zu schalten, welches auch im Empfangsfall überaus nützlich wäre, da die SDR-Empfänger
bekannt dafür sind, keine starken Eingangssignale verarbeiten zu können und sehr
schnell zustopfen. Ein PLL-Schleifenfilterproblem zusammen
mit HF-verseuchter Stromversorgung des VCO´s und übersteuerter Verstärkerstufen erschaffen
solche Sendesignale. So etwas müsste grundlegend überarbeitet werden, damit
das Signal beruhigt an die Antenne geschickt werden kann. Vielleicht sind
kommende Generationen des Modells mit überarbeiteter Technik und sauberen
Sendesignal zu haben… ( man darf ja noch träumen… ;) |
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TX-AUDIO-MOD Bei Interesse an einen TX-AUDIO-Modifikation
benötige ich das Gerät mit Mikrofon um den Umbau durchzuführen. Das Gerät
wird dafür komplett zerlegt, damit ich an die Unterseite der Platine komme,
wo die Modifikationen durchgeführt werden, d.h. ca. eine Stunde Schraub- und
Lötarbeiten plus die SMD-Platine mit der
Modifikation. Der TX-AUDIO-MOD für
das LEIXEN-898S kostet 39,99 Euro zuzüglich Rückversand mit Hermes (bei
DHL zusätzlich 3 Euro). Zahlung per Vorkasse auf unsere Bankverbindung : Postbank Hannover IBAN : DE48 2501 0030 0580 8783 01 INH : Frank Koeditz Stichwort : LEIXEN Umbau Rückversandadresse nicht vergessen! Unsere Versandanschrift : Frank Koeditz Nachrichtentechnik Am Kreuzstein 20 34128 Kassel TEL
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