YAESU FT-65E TX-Audio-Modifikation und Messwerte |
01.02.2020 |
Die neue low-cost YAESU
Handfunkgeräte Serie ist um ein weiteres Gerät erweitert worden. Auch das FT-65
überzeugt durch gute technische Daten, bis auf die Tatsache, dass bei der
Verwendung des BAOFENG üblichen Transceiver-Chips
RDA 1846S, ebenfalls die gleichen Probleme mit dem zu geringen Hub übernommen
wurden. Dieses lässt sich jedoch mit unserer TX-AUDIO-MOD beheben. Der Hub steigt dann von 1,7 kHz auf 4,7 kHz
an und die Modulation wird durch die Frequenzgangkorrektur auch klarer
verständlich. Gegenüber dem BAOFENG hat YAESU sich mehr Mühe mit der Selektivität
und der Oberwellenfilterung gegeben, wie man anhand der Messergebnisse
erkennen kann. Die 2m und 70cm Sendezüge besitzen getrennte Verstärker und
werden über einen Diplexer
zusammengeschaltet. Auch die RX-Vorselektion ist
deutlich besser als bei den BAOFENG Geräten, was Zustopfeffekte minimiert. Die Softwarebedienung ist gewöhnungsbedürftig und nicht
unbedingt logisch aufgebaut, da gäbe es noch Verbesserungspotential. Angenehm
sind die drei Sendeleistungsstufen mit einer LOW Stufe um 0,5W. Die
Rauschsperreneinstellung sowie die Leistungsumschaltung sind leider nur über
Untermenüs erreichbar. Dafür ist das Display klar gegliedert und mit großen
Ziffern mit heller, weißer Hintergrundbeleuchtung sehr gut ablesbar. Die Empfängerempfindlichkeit ist erstaunlich hoch,
besonders der geringe Klirrgrad und somit der große Rauschabstand ist schon
fast rekordverdächtig. Die Audiowiedergabe über den eingebauten Lautsprecher
ist sehr angenehm und verzerrt auch nicht bei hoher Lautstärke. Besonders in FM-narrow ist der zusätzliche Systemgewinn durch die
Bandbreitenreduzierung aufgrund des Signalprozessors CMX138AE1 beachtlich. Die starke Riffelung der PTT-Taste ist rutschfest und
hinterlässt einen bleibenden Eindruck am Daumen ;) Die sonstige Haptik des Gerätes ist als gut zu bezeichnen,
das Display ist sehr hell und gut abzulesen. Leider ist die Buchse für das
externe Mikrofon nicht kompatibel zu den gängigen Normen. Dafür kann man aber
einen externen Lautsprecher mittels 3,5mm Klinkestecker anschließen. Der mechanische Aufbau des Gerätes ist klar gegliedert und
durchdacht. Um das Gerät zu zerlegen braucht man bis auf ein paar Schrauben
nichts ab- oder auslöten, bis auf die beiden Lautsprecherleitungen auf der
Vorderseite der Platine. Man sieht auch die vielen Dichtgummis, die auf eine
Spritzwasserdichtigkeit hinweisen sollen. Auf der Unterseite findet man dann die altbekannten Chips,
den SDR-FM-Transceiver RDA 1846S, den RDA 5802 für FM-Radio, den NF-Verstärker LM4890 und den schnellen
Controller GD32F101CBT6. |
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Platinen-Vorderseite mit Display |
Platinen-Rückseite |
Sendermessung Wie man an den sauberen Sendespektren erkennt, zahlt sich
die weitaus bessere Filterung, sowie getrennte Sendeverstärker für die beiden
Bänder aus. Das ist wieder die gewohnte YAESU Qualität
! Das Sendesignal wurde über den Messausgang des R&S
Funkmessplatzes CMD 55 auf den Anritsu
Spektrumanalysator MS 2661A geleitet. |
Oberwellenspektrum 2 m bei maximaler Sendeleistung ( 6,01 W ) |
Oberwellenspektrum 70 cm bei maximaler Sendeleistung ( 5,21 W ) |
Antennenmessung Die serienmäßig mitgelieferte Antenne ist im 2m Band recht
dicht am Amateurfunkbereich in Resonanz, leider liegt sie auf 70cm deutlich unterhalb
des Amateurfunkbereichs, wie es auch von den chinesischen Nachbauten der
Diamond-Antennen bekannt ist. Die mechanische Ausführung der Antenne ist als
sehr robust zu bezeichnen. Die damaligen „BNC-Antennen“
von YAESU aus den 90er Jahren hatten da eine deutlich bessere Anpassung im Amateurfunkbereich ! Messung über
Breitband-Messrichtkoppler und Anritsu Analyser. |
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Squelch-Abrauschen Auf Anfrage eines Kunden habe ich mich mal mit dem
störenden Squelch-Abrauschen beschäftigt, in der
Hoffnung eine passable Lösung zu finden, dieses zu minimieren. Das Abrauschen entsteht, wenn die Zeitspanne zwischen dem
Ausbleiben des Empfangssignals und „kurz“schließen des
NF-Signals zu lang ist. In diesem Gerät wir der Inhibit-Eingang
(Pin1) des NF-Verstärkers LM 4890 N gegen Masse gezogen. Dieses Squelch-Schaltsignal kommt direkt aus dem SDR-Chip. Zum
Test wurde der R&S Messsender mit 1 kHz Audio (3 kHz Hub) und 1mV HF
verwendet. Das Messergebnis der Schaltzeiten sieht man rechts im Screenshot vom Skop. Ca. 50ms
nach Ausbleiben des HF-Signal schließt auch die
Rauschsperre. Auch verschiedene Einstellungen an der Squelchschwelle
[Stufe 1-15] und zusätzlich der Feldstärke-Squelch
mit S-9+ Einstellung bringen nur geringe Verbesserungen. Zusätzlich ist die
Abfallzeit noch beeinflusst durch Außerband-Signale, die bei Verwendungen
einer Dachantenne zusätzlich anliegen. Diese können das Abrauschen noch
deutlich verlängern. Man erkennt dies daran, dass das S-Meter ohne Nutzsignal
schon etwas anzeigt. Da es nicht möglich ist, ein „schnelleres“ Schaltsignal für
den Squelch zu verwenden, muss man mit dem Manko leben. Man könnte dieses nur mit einer Audio-Signalverzögerung (Eimerkettenschaltung
mit TDA1022) von größer 50ms beheben, so dass man dann den Squelch schließen
kann, bevor das Audiosignal beendet ist. Dieses passt aber als
Zusatzschaltung nicht mehr in das kleine Funkgerät hinein. |
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Messwerte des YAESU FT-65 |
Messung
am Funkmessplatz R&S CMD 55 mit Akkubetrieb |
VHF : Gemessen auf 145 MHz |
UHF : Gemessen auf 435 MHz |
Senderleistung
Stellung LOW |
0,548 W |
0,460 W |
Senderleistung
Stellung MEDIUM |
2,72 W |
2,34 W |
Senderleistung
Stellung HIGH |
6,01 W |
5,21 W |
FM-Hub ( original / nach TX-Audio-Mod ) |
1,7 kHz /
4,7 kHz |
1,7 kHz /
4,7 kHz |
Empfängerempfindlichkeit
bei 20 dB / SINAD |
WIDE 0,196 µV / NARROW 0,183 µV |
WIDE 0,196 µV / NARROW 0,174 µV |
RX-Klirrfaktor
bei 1mV HF |
0,63 % |
0,50 % |
Rauschabstand
bei 1mV HF |
44,4 dB |
45,7 dB |
Squelch
öffnet bei Stufe 1 |
0,178 µV |
0,159 µV |
Squelch
öffnet bei Stufe 15 |
1,00 µV |
0,892 µV |
S-Meter
S1 |
0,251 µV |
0,317 µV |
S-Meter
S2 |
0,317 µV |
0,447 µV |
S-Meter
S3 |
0,447 µV |
0,632 µV |
S-Meter
S4 |
0,709 µV |
0,709 µV |
S-Meter
S5 |
1,12 µV |
0,892 µV |
S-Meter
S6 |
1,41 µV |
1,78 µV |
S-Meter
S7 |
2,00 µV |
2,24 µV |
S-Meter
S8 |
2,83 µV |
2,82 µV |
S-Meter
S9 |
3,99 µV |
5,02 µV |
S-Meter
S9 +10 dB |
7,09 µV |
7,09 µV |
UKW-Radio :
RX-Empfindlichkeit bei 20 dB / SINAD 0,442 µV [65 MHz], 0,365 µV [88
MHz] und 0,457 µV [108 MHz] bei 50 kHz Hub / Klirrgrad : 0,18 % /
Rauschabstand : 54,9 dB bei 1mV HF |
TX-AUDIO-MOD Bei
Interesse an einer TX-AUDIO-Modifikation benötige
ich das Gerät [ ohne Akku, ohne Antenne ] um den Umbau durchzuführen. Das
Gerät wird dafür komplett zerlegt, damit ich an die Unterseite der Platine
komme, wo die Modifikationen durchgeführt werden, d.h. ca. eine Stunde
Schraub- und Lötarbeiten plus die SMD-Platine
passend erstellen für die Modifikation. Der TX-AUDIO-MOD für das YAESU
FT-65 kostet 29,99 Euro zuzüglich Rückversand mit Hermes (bei DHL
zusätzlich 3 Euro). Zahlung per Vorkasse auf unsere
Bankverbindung : Postbank
Hannover IBAN :
DE48 2501 0030 0580 8783 01 INH :
Frank Koeditz Stichwort
: YAESU FT-65 Umbau Rückversandadresse
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